Die Erleichterung war nach der an Spannung nicht zu überbietenden Schlussminute fast greifbar. Mit einem hoch verdienten 26:26 (14:12) gegen den MTV Köln erkämpfte sich der Turnerkreis Nippes den ersten Punkt in der Oberliga. In einer sehr gut gefüllten Sporthalle im Nippeser Tälchen und einer tollen Derbystimmung auf der Tribüne waren die ersten 20 Spielminuten bis zum 8:8 ausgeglichen. Durch die Tore von Maximilian Kaltenhäuser und Dennis Bredehorst ging der TKN erstmalig mit zwei Toren in Front und konnte diese Führung bis zur Pause verteidigen. „In der Kabine haben wir uns gemeinsam darauf eingeschworen, dass wir nach dem Wiederanpfiff keinen Deut von unserer erfolgreichen Linie abweichen wollen“, so Trainer Stefan Tuitje. Jedoch schien sein Team die guten Vorsätze im Kabinengang gelassen zu haben. Mit vier Toren in Folge drehte der MTV die Partie und lag in der 34. Minute mit 16:14 in Führung. „Wir haben nach dem Seitenwechsel viel zu überhastet und unvorbereitet im Angriff agiert und einfache Gegentore per Tempogegenstoß bekommen“, beschrieb Tuitje die ersten Minuten, sodass ihm in der 35. Minute der Geduldsfaden riss und er mit dieser frühen Auszeit lautstark versuchte, sein Team wieder auf die Spur zu bringen. Nippes blieb nun im weiteren Verlauf mit dem MTV auf Tuchfüllung und musste durch eine Zeitstrafe gegen den Dennis Bredehorst abreißen lassen. Die Gäste nutzten ihre Überzahl und setzten sich nun deutlicher auf 24:20 (53.) ab. Beim Stand von 23:25 vergab Nippes gleich zwei Strafwürfe und alles deutete auf eine erneute Niederlage hin. Jedoch gab sich der Gastgeber, angefeuert vom heimischen Publikum, nicht auf und glich in der 60. Spielminute durch Kaltenhäuser zum 25:25 aus. Im Gegenzug versuchte der MTV die verbleibenden Zeit auszuspielen und Trainer Carsten Ponsar nahm 26 Sekunden vor Schluss eine Auszeit. „Tatsächlich spielte uns dieses Team-Timeout etwas in Karten, denn so konnten auch wir unsere finale Aktion besprechen“, war Tuitje froh, dass er in der aufgeheizten Stimmung in Ruhe mit seinem Team die letzten Aktionen besprechen konnte. Die Gäste spielten ihren letzten Angriff clever aus und erzielten das 26:25 zehn Sekunden vor der Schlusssirene. Im Gegenzug beorderte Tuitje wie in der Auszeit besprochen Torhüter Christian Wansing auf die Bank und brachte mit Ali Kinanah den siebten Feldspieler. Mit dem Schlusspfiff nutzte Jonas Beckmann den sich ihm bietenden freien Raum und sorgte für den viel umjubelten Ausgleichtreffer. „Was für ein Krimi in der Schlussphase“, freute sich Tuitje besonders für sein Team und die Fans, dass ihr Aufwand endlich einmal belohnt wurde.

Nippes: Wansing, Kenter; Al-Zaidi, Lehnert, Beckmann (2), Popielarski (1), Bredehorst (5), Kirschsieper (4), Kaltenhäuser (3), Ruhrmann (2), Bieck (2), Kinanah (7/2), Aleksovski

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Nach der kurzen Herbstpause will der Turnerkreis Nippes an den couragierten Auftritt beim starken HC Weiden anknüpfen. Im Heimspiel gegen den MTV Köln (Samstag 20 Uhr) soll diese Leistung dazu verhelfen, vielleicht endlich etwas Zählbares auf dem Punktekonto zu verbuchen. „Langsam wird es etwas zäh. Wir bekommen zwar von Woche zu Woche eine gute Leistung von unseren Gegnern attestiert, stehen aber immer noch ohne Punkt am Tabellenende. Lobhudelei nützt uns gar nichts, wir müssen endlich mal gewinnen oder zumindest ein Unentschieden holen“, so Trainer Stefan Tuitje. Die Gäste von der anderen Rheinseite konnten bislang 6:6 Punkte einfahren und überzeugten bis dato durch ein sehr gutes Tempospiel und ihrer sehr offensiven und aggressiven Deckungsweise. Beides keine taktischen Mittel, die dem TKN in der Vergangenheit gelegen haben. „Für uns wird dieses Spiel trotz der Tabellensituation nicht wegweisend sein. Und auch die Spielweise des MTV liegt uns nicht unbedingt. Dennoch werden wir uns sehr zielgerichtet auf dieses Spiel vorbereiten und hoffen einmal mehr auf die Unterstützung unseres tollen Publikums“, erwartet Tuitje auch auf der Tribüne eine hitzige Derbyatmosphäre.

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Gut gespielt aber am Ende wieder mit leeren Händen stand der Turnerkreis Nippes nach der Partie gegen den HC Weiden da. Nach dem 26:30 (17:17) war Trainer Stefan Tuitje aber um eine weitere Erkenntnis reicher: „Wir haben uns stark ersatzgeschwächt richtig gut verkauft. Und auch nach fünf bzw. jetzt sechs Niederlagen ist die Motivation und der Ehrgeiz nicht getrübt, sondern eher noch gestärkt.“ Ohne Ali Kinanah, André Baum, Jonas Beckmann, die alle verletzungsbedingt fehlten und dem privat verhinderten Dennis Kirschsieper verfügte Tuitje nur über drei Wechselspieler und war zur Improvisation gezwungen. Das Experiment mit dem siebten Feldspieler gelang jedoch sehr gut. „Da muss ich meiner Mannschaft aber auch ein sehr großes Kompliment machen. Sie hat über weite Strecken sehr diszipliniert gespielt und sich gute Tormöglichkeiten erarbeitet.“ Bis zur 55. Spielminute gestaltete Nippes mit dem 25:27 die Partie ausgeglichen und musste dann dem Kräfteverlust Tribut zollen.“ Am Ende hat uns natürlich eine voll besetzte Bank gefehlt. Nach der Herbstpause sollten aber wieder alle Spieler zur Verfügung stehen und dann starten wir den nächsten Versuch auf die ersten Punkte“, so Tuitje wohl wissend, dass mit der MTV Köln als nächster Gegner erneut eine sehr schwere Aufgabe darstellt.

Nippes: Wansing, Kenter; Al-Zaidi, Lehnert (2/2), Popielarski (4), Aleksovski (1), Kaltenhäuser (3), Ruhrmann (4), Bachter (5), Biek (2/1)

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