Erste Halbzeit pfui, zweite hui!

mC1 NR Oberliga: ETB SW Essen-TKN 34:34 (18:11)

Das dezimierte Oberliga-Team des TKN sieht in Essen schon wie der sichere Verlierer aus, doch dann zeigt die C1 doch noch ihr wahres Gesicht und schließt eine bemerkenswerte Aufholjagd mit einem Punktgewinn ab.

„Tja, was war das heute?“ Mit diesen Worten begann Heinz Mostert, Trainer der C1 des TKN, seine Analyse nach dem Auswärtsspiel beim ETB Schwarz-Weiß Essen. Tja, was war das? Der Spielbericht liefert die nackten Fakten: Nach 50 Spielminuten trennten sich die beiden Oberliga-Teams mit 34:34 unentschieden. Ein Punkt für jedes Team, die Essener bestätigten damit ihre gute Rückrundenform, der TKN verteidigte den dritten Tabellenplatz.

Was die Partie besonders machte, war der Spielverlauf. Zur Halbzeit sah es nämlich noch so aus, als gehe das Team aus Nippes in Essen baden: Mit 11:18 lagen die Gäste zurück. Auch das erste Tor in der zweiten Hälfte gelang den Essenern – 11:19, einen Rückstand mit acht Toren, davon erholt man sich eigentlich nicht mehr. Aber der TKN wirkte an diesem Tag wie eine Wundertüte: Zunächst die schlechteste Halbzeit der gesamten Saison mit unerklärlichen spielerischen Defiziten. Ab der 30. Spielminute ging es ab. „Die Jungs zeigten auf einmal ein anderes Gesicht“, sagte Trainer Heinz Mostert. Hatte die Offensive in der ersten Halbzeit noch reihenweise Bälle verwerfen, kehrte nun die Treffsicherheit zurück. Tor um Tor holte der TKN auf, „und je näher wir herankamen, desto besser wurden wir. Das hat beim Gegner Wirkung gezeigt.“

13 Minuten benötigte das Team, um den Acht-Tore-Rückstand aufzuholen, beim Stand von 28:28 glich der TKN erstmals aus. Natürlich hatten die Gäste nun die Hoffnung, am ETB SW Essen vorbeizuziehen und das Spiel sogar zu gewinnen. Doch in den letzten zwölf Minuten waren plötzlich auch die Gastgeber wieder voll auf der Höhe. Das Spiel blieb eng, Essen erkämpfte sich immer wieder die Führung zurück, der TKN glich aus. Beim Stand von 34:34 hatte dann Nippes den letzten Angriff, doch der finale Wurf verfehlte knapp das Tor. So blieb es beim Unentschieden in einem bemerkenswerten Spiel, dessen Verlauf auch vom problematischen Parkett beeinflusst wurde: Der Boden in der Essener Halle war so glatt, dass der TKN kaum das gewohnte Tempospiel aufziehen konnte. Wobei selbst die Gastgeber ihre Schwierigkeiten mit dem Boden hatten: „Man könnte hier auch Eislaufen“, lautete ein Kommentar.

Für die Oberliga-C1 steht nun die Karnevalspause an – eine gute Gelegenheit, Körper und Kopf ein wenig Ruhe zu gönnen, die Akkus wieder aufzuladen. Danach geht die Saison in die finale Phase, das Ziel des TKN: Keine bösen Überraschungen gegen die Teams aus dem Mittelfeld – und dann voll konzentriert und in Bestform in die Partie gegen den Tabellenführer aus Bonn.

Autor: Andre Boße

hmo