Neuzugang Sierau: Zwischen Tor und Trainerbank
Mit ihm ist den Verantwortlichen des Turnerkreis Nippes ein echter Transfer-Coup gelungen: Der erfahrene und ambitionierte Keeper Axel Sierau entschied sich jüngst für einen Wechsel nach Nippes und wird zur kommenden Saison in Doppelfunktion für die 1. Herrenmannschaft aktiv sein. Als spielender Co-Trainer fällt dem 50-jährigen Routinier eine ganz besondere Rolle zu.
Im Interview spricht Sierau über seine neuen Aufgaben und seine Beweggründe, den TKN zu unterstützen.
Lieber Axel, herzlich willkommen beim TK Nippes! Warum hast du dich für einen Wechsel zum Turnerkreis entschieden?
Zunächst einmal Dankeschön für den wirklich überragenden Empfang. Nun, ich hatte während der vergangenen Spielzeiten bereits intensive Gelegenheiten, den TKN genauer kennenzulernen. Einerseits die Mannschaft und andererseits den Verein als solches. Das habe ich bisher nur von außerhalb wahrnehmen können und nun bin ich auf die andere Perspektive gespannt, als Vereinsmitglied. Die Stimmung bei den Spielen in Nippes war immer überragend laut. Die Fans und Anhänger des TKN stehen auch in schwierigen Zeiten und Spielständen hinter ihrem Team. Das hat mich immer sehr positiv beeindruckt. Darüber hinaus sind die Ideen und Pläne des Vereins zukunftsweisend. Letztlich hat mich das Gespräch mit dem neuen Trainer der Mannschaft, Frank Rösgen, endgültig dazu bewogen, zum TKN zu wechseln.
Wie kam denn der Kontakt zum TKN konkret zustande?
Der Kontakt besteht schon seit längerer Zeit über den ehemaligen Coach Stefan Tuitje, der mich schon öfter zum TKN lotsen wollte. Auch habe ich über verschiedene Spieler immer Kontakt zum TKN gehabt, ob über Max Kaltenhäuser, Dennis Bredehorst oder Michael Duttle. Die Jungs kannte ich aus anderen Zusammenhängen, z.B. als Mitspieler aus anderen Vereinen. Dann gab es wohl die Nachricht, dass sich meine erfolgreiche Zeit beim TuS Derschlag dem Ende zu neigt und schon klingelte mein Handy und Christian Gernhardt war dran…
Du verlässt mit dem TuS Derschlag einen Aufstiegsaspiranten. Der TK Nippes hingegen hat in den vergangenen zwei Jahren glücklich die Klasse gehalten. Welche Ziele verfolgst du mit deiner neuen Mannschaft?
Kurz ein paar Worte zum TuS: Die Mannschaft steht mit dem Abgang des Trainerteams und einiger wichtiger Spieler und Leistungsträger vor einem Komplettumbruch. Insofern muss man eher von einer Orientierungssaison ausgehen. Ehrlich gesagt, hätte ich hier sehr gerne mitgeholfen. Allerdings hat u.a. die aktuelle Situation dazu geführt, dass ein Großteil der Wirtschaftspartner und Sponsoren keine Zusagen auf finanzielle Unterstützung geben konnte und somit der Abteilungsvorstand seine Zusagen mir gegenüber aus dem Orientierungsgespräch nicht aufrechthalten konnte. Ich gehe nicht im Groll. Wir hatten auch in dieser Saison großartige Erfolge, u.a. im DHB-Amateur-Pokal-Wettbewerb, und haben abschließend auf Tabellenplatz 4 die Saison beendet.
Gerade im Hinblick auf das Damenteam, das ich trainieren durfte und mit dem wir jetzt in die Landesliga aufgestiegen sind, verlasse ich den TuS Derschlag mit einem weinenden Auge. Ich habe hier in den vergangenen drei Jahren viele überragende Menschen kennenlernen dürfen.
Nun zum TKN: Hier lacht mein anderes Auge, sehr. Meine Ziele sind einfach formuliert: Im Training alles geben. Im Spiel alles geben. Und dadurch den Spielern Orientierung bieten. Was am Ende dabei raus kommt, werden wir sehen. Ich denke, dass wir über den Teamspirit, den Mannschaftgeist und die mannschaftliche Geschlossenheit hier anderen Teams in der Oberliga einen Schritt voraus sein werden.
Welche Aufgaben wirst du dabei konkret übernehmen?
Nach Absprache mit Frank Rösgen werde ich sehr gerne im Tor der Herren 1 stehen. Darüber hinaus werde ich mich als Co-Trainer um die Gegnervorbereitung und alle Punkte, die damit zusammenhängen, kümmern. Somit möchte ich Frank und das Team mit den aus meiner Sicht relevanten Informationen versorgen und damit die Mannschaft bestmöglich auf das nächste Spiel vorbereiten.
Du hast vergangene Woche deinen 50. Geburtstag gefeiert – und zählst trotzdem noch zu den besten Torhütern der Oberliga Mittelrhein. Was ist dein Geheimrezept?
Nun, der Satz dazu lautet wohl: Alter schützt vor Leistung nicht. Ob ich nun einer der besten Torleute in der Oberliga Mittelrhein bin, dürfen gerne andere beurteilen. Sicherlich bin ich ein erfahrener Torwart. Am Ende des Tages sind es Trainingsfleiß und Vorbereitung auf den Gegner. Und um auch gleich die Frage zu beantworten, wie lange ich das denn noch machen werde: So lange ich mit meiner Leistung meiner Mannschaft weiterhelfe, werde ich meiner Leidenschaft weiter nachgehen und mich ins Tor stellen.
Worauf freust du dich im Rahmen deiner Zeit in Nippes besonders?
Ich freue mich darauf, ein intaktes Vereinsleben, sehr gerne mit meinem Zutun, genießen zu können.