Interview mit Frank Rösgen

Müssen speziell für die rechte Angriffsseite noch aktiv werden“

Es waren außergewöhnliche Wochen, welche die 1. Herrenmannschaft des Turnerkreis Nippes hinter sich gebracht hat. Während der sportliche Abstieg aus der Oberliga Mittelrhein für den Tabellenletzten aus Nippes so gut wie festzustehen schien, verkündeten die Verantwortlichen einen Wechsel auf der Trainerposition: Mit Frank Rösgen (vorher HSV Frechen) wurde zeitnahe ein erfahrener Nachfolger für den scheidenden Stefan Tuitje vorgestellt. Rösgens Mission war klar: Es sollte eine schlagkräftige, junge und ambitionierte Mannschaft für die Verbandsliga zusammengestellt werden.

Nachdem die Handballsaison 2019/20 aufgrund der Corona-Pandemie vorzeitig beendet worden war, musste diese Mission allerdings noch einmal korrigiert werden. Der TK Nippes profitierte von der Verbandsentscheidung, die Spielrunde vorzeitig abzubrechen und bundesweit den sportlichen Abstieg auszusetzen. Für die Verantwortlichen gilt es nun, die Planungen auf ein weiteres Jahr in der Oberliga auszurichten.

Neu-Coach Frank Rösgen spricht im Interview über die aktuelle Situation seiner Mannschaft und lässt einen Einblick in die Planungen der 1. Herren zu.

Hallo Frank, du trittst in der kommenden Saison das Erbe von Stefan Tuitje als Oberliga-Trainer beim TK Nippes an. Wie kam der Kontakt zum Verein zustande? 

Frank Rösgen: Der erste Kontakt zum TKN kam über Christian Gernhardt zustande. Christian kenne ich von einem gemeinsamen Trainerlehrgang, aus dem über die folgenden Jahre immer wieder das ein oder andere Treffen resultierte.

Was zeichnet den TK Nippes aus deiner Sicht aus? Warum hast du dich für ein Engagement beim TKN entschieden? 

Der TKN ist ein Verein mit gewachsenen Strukturen und einer unglaublich guten Basis, um dort als Trainer erfolgreich arbeiten zu können.

Leider blieb genau dieser sportliche Erfolg in der vergangenen Spielzeit aus. Trotzdem darf der TKN aufgrund des vorzeitigen Saisonabbruchs ein weiteres Jahr in der Oberliga antreten. Welche Ziele setzt du dir für kommende Saison? 

In der aktuellen Situation ist es recht schwierig, Ziele für die kommende Saison zu definieren. Dennoch strebe ich natürlich ein deutlich besseres Ergebnis als in der abgelaufenen Saison an. Mittelfristig ist es unser Ziel, die Mannschaft in der Oberliga zu etablieren und auf dieser Basis junge Talente zu entwickeln.

Dass du junge Talente entwickeln kannst, hast du bereits beim HSV Frechen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit welchen Gefühlen blickst du auf diese Zeit zurück? 

Die letzten fünf Jahre als verantwortlicher Trainer beim HSV Frechen waren für mich eine sehr schöne Zeit, in der ich viele Erfahrungen sammeln konnte. Abschließend blicke ich mit einem sehr guten Gefühl auf meine Trainertätigkeit beim HSV Frechen zurück.

Aufgrund der aktuellen Umstände konntest du dein neues Team noch nicht persönlich kennenlernen. Dennoch: Wie sieht der Status quo deiner Vorbereitungen für die kommende Saison aus? 

In der Tat ist der Umstand, dass ich bis auf einige Telefonate noch keinen Kontakt zu den Spielern aufbauen konnte, nicht einfach. Unabhängig davon sind meine Anforderungen deutlich definiert. Der Spielerkader wird zur kommenden Saison qualitativ und quantitativ verstärkt.

Mit Alessio Lesch und Lennart Pohlig (beide vorher TuS Opladen), Andrijan Krstev (SG Langenfeld), Axel Sierau (TuS Derschlag) und Georg Ahrens (TKN 2) stehen bereits fünf Neuzugänge fest. Wie läuft aktuell die Kaderplanung ab? Welche Baustellen siehst du noch? 

Um den Kader breiter aufzustellen, sind wir zum Teil schon sehr erfolgreich. Mit aktuell vier externen Zugängen plus Georg Ahrens haben wir zum jetzigen Zeitpunkt eine vernünftige Basis geschaffen. Mir ist aber auch bewusst, dass wir speziell für die rechte Angriffsseite noch aktiv werden müssen. Zum Start der Vorbereitung haben ich noch einige talentierte Spieler zum Probetraining eingeladen. Dann werden wir sehen, ob und inwiefern es für beide Seiten passt.

Wann startet ihr denn – voraussichtlich – in die Vorbereitung? 

Da die aktuelle Situation noch keine gemeinsamen Trainingseinheiten zulässt, muss ich den Jungs z.Zt. einen genauen Termin leider noch schuldig bleiben. Trotzdem plane ich, den Trainingsauftakt um den 30.06.2020 anzusetzen. Sollte bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Möglichkeit bestehen, in der Halle zu trainieren, werden wir uns für die Grundlagenausdauer und das Athletiktraining Outdoor-Gelegenheiten schaffen.

Zu guter Letzt: Worauf freust du dich im Rahmen deines Trainer-Engagements beim TKN am meisten? 

Ich freue mich sehr auf die intensive Zusammenarbeit mit den Jungs, auf das tolle Umfeld beim TKN und eine sehr ausgiebige Vorbereitung.