mB KL: TuS Königsdorf : TK Nippes 43 : 32 (18:11)
Wir reisten an diesem Sonntag zum Gastspiel zum TuS Königsdorf. Königsdorf verpasste wie wir in der Qualifikation den Einzug in die Oberliga, dies aber nur sehr knapp und überraschend. So hatten die Königsdorfer durchaus bereits die Favoritenrolle, aber „eigentlich“ fühlten wir uns grundsätzlich reif und gerüstet, auch diese Mannschaft – wie bisher alle anderen Teams – an einem guten Tag schlagen zu können.
Die Trainingswoche war leider alles andere als optimal. Die krankheitsbedingten Ausfälle häuften sich. Wir konnten dennoch auf Grund unseres breiten Kaders in guter Mannschaftsstärke antreten. Am dem Spiel folgenden Trainingstag zeigte sich aber, dass so mancher Nippeser das Spiel offensichtlich schon mit einem Anflug von Erkältung o.ä. spielten. Das sollte tatsächlich nicht so sein (mehrfach angesprochen, Gesundheit geht vor) – erklärt aber die (Achtung, Spoiler) fürchterliche erste Halbzeit ein wenig.
Wir zeigten in den ersten 25 Minuten in keinster Weise unser gewohntes Handballspiel. Wir waren langsam und löchrig in der Abwehr und ebenso statisch und ideenlos im Angriff. Immer wieder verzweifelten wir gegen die groß gewachsenen Königsdorfer, denen es gelang, unsere wenig vorbereiteten Würfe aus der zweiten Reihe nahezu vollständig zu eliminieren. Die Auszeit nach 15 Minuten war offensichtlich schon zu spät und die Sekunden dieser zu kurz, um das Ruder entscheidend rumreissen zu können – lediglich das weitere Anwachsen des Rückstands konnte so aufgehalten werden.
Schon mit etwas Frust gingen wir in die Halbzeitpause, zumal der letzte Treffer der Königsdorfer kurz vor dem Pausenpfiff aus einem für alle klar erkennbaren, aber nicht geahndeten Doppeldribbling hervorging. Dies sollte nicht die letzte Situation gewesen sein, die uns die Konzentration raubte.
In der Pause ging es im Wesentlichen darum, Mut zu sammeln und uns auf unser Können zu besinnen. Wir kamen auch wirklich gut und mit Schwung aus der Kabine, zeigten eine komplett andere Spielfreude, machten Tempo und Druck. Es keimte auch wieder etwas Hoffnung auf, zumindest das Ergebnis etwas freundlicher zu gestalten. Doch leider offenbarte dieses Spiel die Probleme, die durch den fehlenden Schiedsrichternachwuchs entstehen. Ein solches Spiel sollte einfach nicht nur durch einen einzelnen Mann an der Pfeife geleitet werden, sondern durch zwei unparteiische Schiedsrichter.
Die Königsdorfer gingen gelassen und konsequent mit der Situation um, dass uns immer wieder der Stecker gezogen wurde und unser Frust darüber wuchs. Sie setzten genau um, was sie richtig gut können. Ihr schnelles Umschaltspiel und ihre Würfe aus dem Rückraum waren fulminant. Wir fanden keine Mittel dagegen. Wie gut wir aber tatsächlich sein können, zeigte sich aber auch immer öfter – wir konnten zeitweise sogar unbeschadet und mit eigenen Toren aus doppelter Unterzahl hervorgehen. Das war sehr wichtig für das Selbstbewusstsein und sollte definitiv in Erinnerung bleiben (manches andere dieses Spiels können und sollten wir ruhig vergessen).
Die Niederlage gegen den Titelfavoriten war selbstverständlich komplett verdient und Resultat aus den spielerischen Defiziten der ersten Halbzeit und mangelnder Souveränität und Resilienz in der zweiten.
Die unnötige Höhe schmerzt natürlich, da dies im Rückspiel nur sehr sehr schwer wettzumachen ist. Aber schon kurz nach der Niederlage wurde gemeinsam der Entschluss gefasst, nach vorne zu schauen.
In zwei Wochen spielen wir gegen den neuen Tabellenzweiten JSG II, der allerdings an diesem Wochenende auch, und tatsächlich deutlich überraschender als wir, Federn lassen musste.
Es spielten: Lasse, Ole, Ben, Jannis, Moritz, Gabriel, Mati, Lovis, Liam, Enno, Jakob, Ian, Tammo