Mit Oberliga Torrekord in die Weihnachtspause

mC1 NR Oberliga:
Mettmann Sport – TKN 31:54

Mit einem überzeugenden 54-31-Sieg (Halbzeit 26:13) bei Mettmann-Sport startet die C1 im letzten Spiel des Jahres überaus torreich in die Oberliga-Rückrunde. Die Gründe für den bislang so erfolgreichen Saisonverlauf, aber auch weitere Potenziale zeigen einige Statistiken.

Wie hoch der Krankenstand bei Kindern und Jugendlichen aktuell ist, erkennt man auch daran, dass in der C-Jugend-Oberliga in den vergangenen Wochen mehr als jedes zweite Spiel wegen zu vieler kranker Spieler verlegt wurde. Auch der TKN hatte in der Woche vor dem letzten Spiel im Jahr 2022s – das bereits der Auftakt der Rückrunde war – mit vielen grippegeschwächten Spielern sowie einigen Ausfällen zu kämpfen. Umso sensationeller ist das Ergebnis, dass das Team vom Auswärtsspiel bei Mettmann-Sport mitbrachte: Der TKN siegte mit 54-31.

54 Tore in 50 Minuten – das Tempo-Angriffsspiel des von Heinz Mostert betreuten Teams lief auf Hochtouren. Mit diesem Tempo mithalten konnten die Gastgeber nur bis zur fünften Spielminute, als es 4:4 stand. Danach ließ sich Mettmann durch die offensive Kraft des TKN verunsichern, verlor Bälle oder verwarf, was Nippes wiederum für schnelle Gegenstöße nutzte. Nach elf Minuten stand es bereits 14:5 für die Gäste. Das Spiel war vorentschieden, der Torhunger aber kannte keine Grenzen: 26:13 stand es zur Halbzeit, am Ende waren es 54 Treffer – und zwei Punkte, die sich die C1 des TKN jedoch nicht im Vorübergehen sicherte, sondern die das Resultat starker Leistungen im Angriff, auf der Torhüterposition und über weite Strecken auch in der Abwehr waren. Der TKN festigte mit 19:3-Punkten seinen zweiten Tabellenplatz in der Oberliga.


54 Tore – ist das ein neuer Saisonrekord in dieser Oberligasaison? Ein kurzer Blick auf den Saisonspielplan zeigte: Ja! Bislang hatte diesen der Tabellenführer aus Bonn mit 51 Toren gehalten, erzielt im ersten Saisonspiel. Glückwunsch an die neuen Rekordhalter aus Nippes!

Der Kantersieg bei Mettmann-Sport belegte zum Ende des außergewöhnliches Jahres 2022 die Entwicklung des Teams. Unter der sportlichen Leitung von Khalid Khan und Heinz Mostert entwickelte sich die C1 zu einem Spitzenteam der Oberliga. Noch einmal zur Erinnerung: Das Jahr 2022 begann mit einer Niederlage mit neun Toren gegen den älteren Jahrgang des Kölner Rivalen MTV, damals noch als C2 in der Kreisliga, wo man auf dem vorletzten Tabellenplatz lag. Nun steht das Team eine Liga höher auf Rang zwei! Bereits in der Rückrunde zeigte sich damals die sprunghafte Entwicklung des talentierten Teams, das von Spiel zu Spiel stärker wurde.

Ein paar Statistiken untermauern den Erfolg, zeigen aber auch auf, in welchen Bereichen noch etwas zu verbessern ist:

>> Im Durchschnitt hat der TKN in den Oberligaspielen fast 37 Tore geworfen. Der Gesamtdurchschnitt der Liga liegt bei 24 Toren pro Spiel. Die TKN-Offensive ragt also heraus.

>> Die Zahl der Gegentore liegt durchschnittlich bei 30 – das ist etwa so viel, wie die Teams aus dem Mittelfeld der Liga kassiert haben. Hier gibt es noch Luft nach oben!

>> In den elf Spielen hat der TKN 26 Siebenmeter bekommen und davon 21 verwandelt – eine beachtliche Quote von 80,77 Prozent, nur zwei Teams haben einen besseren Wert.

>> 27 Zeitstrafen hat der TKN erhalten – mehr als jedes andere Team der Liga. Allein acht davon kassierte Nippes in einem einzigen Spiel gegen den TuSEM Essen 2. Das lag an einer irritierenden Schiri-Leistung – aber auch daran, dass der TKN gegen Gegner, die in der Offensive schnell und variabel agieren, in der Abwehr seine Probleme hatte. Denkwürdig der Moment, als wegen der vielen Zeitstrafen rund um die 30. Spielminute nur noch drei TKN-Spieler auf dem Feld waren – und es dem Trio gelang, in dieser Phase nur zwei Tore zu kassieren und selbst zwei zu werfen.

>> In der gesamten Hinrunde gab es in der Oberliga lediglich drei Unentschieden, eines davon war das 40-40 des TKN beim direkten Mitkonkurrenten TuS Königsdorf. Die Aufholjagd am Ende dieses Matches war einer der emotionalen Höhepunkte der Hinserie: Noch zwei Minuten vor Schluss führten die Gastgeber mit zwei Toren, fünf Sekunden vor Ende verwandelte der TKN einen Siebenmeter zum 40-40-Ausgleich.

>> Gute Nerven behielt der TKN auch in den Partien gegen Gegner wie den Bergischen HC 2, ETB SW Essen oder TuSEM Essen 2: Alle drei Spiele verliefen knapp und wurden durch einen starken Endspurt entschieden. Was auch zeigt, dass die C1 körperlich auch dann noch etwas zuzusetzen hat, wenn die anderen Teams ab Spielminute 40 an ihr Limit kommen. Hier zählt sich der breite Kader aus: Egal, wen Heinz Mostert und Khalid Khan von der Bank bringen, alle sind in der Lage, sofort ihrem Team zu helfen.

>> Leider gibt es keine Statistiken über die Zahl der Torhüterparaden. Was man aber festhalten kann: Der TKN hat gleich zwei in dieser Liga herausragende Keeper, die jeweils mit ihrer individuellen Klasse Spiele mitentschieden haben. Über so ein Duo verfügt kein anderes Team.

Autor: Andre Boße
Fotos: Renate Pitzen

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