Cologne Kangaroos – TKN mB 30:31 (18:14)

Und wieder schlug die B-Jugend ein neues Kapitel auf in dem Buch „Unglaublich – aber wahr!“

Es fing damit an, dass beim Treffpunkt genau vier (!) spielfähige Leute vor Ort waren. Einige sind ja bei uns derzeit verletzt (Phil, Andreas, Marcel, Dennis, Julian) und drei weitere schienen es nicht nötig zu haben, zu kommen, geschweige denn, sich abzumelden. Einen davon haben wir immerhin noch erreicht, aber den anderen beiden (Steven und Rene) muss ich hier leider vorwerfen, dass sie heute die Mannschaft im Stich gelassen haben.

Die fünf jedoch, die dann mit uns und den zahlreichen Fans (inkl. Dennis, der ja auch verletzt ist) den Weg nach Rodenkirchen antraten, sollten eben jene Fans und uns Trainer, aber auch die Gastgeber in ungläubiges Staunen versetzen. Aber von Anfang an:

Wie gesagt, wir starteten mit einem Feldspieler als Torwart (Kai, da Julian derzeit ebenso verletzt ist) und vier Feldspielern, also in doppelter permanenter Unterzahl. Davon ließen sie sich aber nicht sonderlich beeindrucken, vor allem Daniel spielte wie entfesselt auf und schaffte es, etwa 12 der 14 Tore bis zur Halbzeit zu werfen. Hinten ließen wir zwangsläufig zu viele Bälle durch, da auch Kai noch nicht ganz auf dem Posten war. Auch Abpraller landeten bedingt durch die Unterzahl fast immer wieder bei den Kangaroos. Wir schafften es immerhin, den Kontakt zu halten und den Rückstand in Grenzen zu halten.

In der 2. HZ lief das Spiel erst mal in denselben Bahnen weiter. Rodenkirchen legte vor, und wir hielten den Anschluss. In der 35. Minute betrug der Rückstand dann teilweise bis zu 6 Tore. Allerdings spielten wir inzwischen mit einem anderen taktischen Mittel: kein Torwart, dafür Kai mit vorne im Angriff. Und das hat sich ausgezahlt. Während in der 1. HZ noch Daniel absolut nicht zu halten war, konnten in der 2. HZ Alex und Kai in die Bresche springen und zahlreiche Tore machen. Da ja hinten das Tor leer war, versuchten es die Kangaroos immerhin 6 Mal auf eben jenes leere Tor zu werfen – aber gemacht haben sie damit keins.

In etwa der 42. Minute waren wir wieder auf 2 Tore heran, da traf uns der nächste Schock. Piet knickte unglücklich um, und von da an hatten wir noch einen Spieler weniger auf der Platte. Ich glaube, in dem Moment hat keiner mehr in der Halle auch nur einen Cent mehr auf unsere Mannschaft gesetzt. Dreifache Unterzahl! Aber dann das Unglaubliche: Jeder riss sich für die Anderen sprichwörtlich den A…. auf. Und irgendwie kamen die Kangaroos mit dieser Situation überhaupt nicht mehr zurecht. Eine klug genommene Auszeit 6 Minuten vor Schluss, damit wir uns für die Endphase noch etwas ausruhen konnten – und danach konnte es weitergehen. Sogar Piet, der einen absolut geschwollenen Knöchel hatte und nicht mehr laufen konnte, ließ es sich nicht nehmen, der Mannschaft weiter zu helfen und wenigstens hinten in der Abwehr zu bleiben und so eventuelle weitere lange Torwürfe abzufangen, so dass Kai vorne weiter werfen konnte.

Zwei Minuten vor Schluss dann das Unglaubliche: auf einmal lagen wir in Führung!! Und die ließen wir uns auch nicht mehr nehmen, obwohl noch ein 7m verworfen wurde. Als wir dann noch kurz vor Schlusspfiff einen Freiwurf bekamen, war der Jubel bei der Mannschaft und den Zuschauern unbeschreiblich. Und auch ich als Trainer wusste anfangs nicht so recht, was ich davon halten sollte.

Es tut mir am Ende eigentlich fast Leid für die Kangaroos, die auch eine famose Leistung brachten. Nur ihre Unerfahrenheit, glaub ich, hat sie noch den Sieg gekostet, an dem sie noch nie so dicht dran waren wie an diesem Tage. Dementsprechend enttäuscht waren sie dann auch. Das Spiel lief im Übrigen absolut fair ab, und der gut leitende Schiedsrichter hatte keinerlei Probleme damit. Dank auch an unsere Zuschauer, die uns bis zum Ende absolut bedingungslos unterstützt haben. Sogar Dennis war noch in der HZ bereit, sich trotz seiner Verletzung umzuziehen, aber das erschien uns dann doch nicht richtig. Auf jeden Fall hat dieses Spiel einiges gebracht: eine eingeschworene Gemeinschaft, in der jeder für den anderen kämpft. Einer für alle – alle für einen!! Und das ist sogar noch mehr wert als jeder Sieg.

Gespielt haben: Kai – Daniel, Alexander, Piet, Jonas