Warum es trotzdem nicht reichte:
1) Wir passten uns über weite Strecken dem Phlegma des Gegners an und vergaßen, dass wir nicht nur halb so alt, sondern auch doppelt so schnell sind wie Flittard.
2) Wir vergaben diverse Hundertprozentige und leisteten uns doch den einen oder anderen Fehlpass in aussichtsreicher Gegenstoßsituation.
3) Der Schiri blieb seiner Linie „Tor oder Übertritt“ treu und bediente sich nur selten des Stilelements „Siebenmeter“, auch wenn er dazu durchaus Gelegenheit gehabt hätte. Bei diesem Thema darf gleich angemerkt werden, dass wir jetzt endgültig beschlossen haben, Flittard nicht zu mögen. Die Art und Weise, wie jede Schiri-Entscheidung, die gegen einen gefällt wird, theatralisch von sich gewiesen wird, ist einfach sauätzend. Und dass 90kg-Frauen, die von halb so schweren Gegnerinnen gedeckt werden, einfach umfallen wie eine gefällte Eiche, ist auch nur semi-witzig. Auf die verbalen Scharmützel will ich diesmal gar nicht näher eingehen, aber es steht fest: Auch unter Handballern gibt es Assis.
Und so ist eigentlich nicht der Punktverlust an sich schmerzhaft, sondern die Tatsache, dass wir sie ausgerechnet bei Flittard liegen gelassen haben, zumal wir in der zweiten Hälfte nach toller Aufholjagd sogar kurzfristig mit einem Tor in Führung gehen konnten. In dieser Phase hätten wir uns in Sachen Spielverschleppung bei den Gegnerinnen vielleicht eine Scheibe abschneiden sollen, doch wir sind halt jung und wild, und waren daher nicht so recht für taktische Erwägungen empfänglich. An dieser Abgebrühtheit arbeiten wir jetzt ein halbes Jahr und dann wird das Projekt „Punkte holen in Holweide“ weiter fortgeführt.