Weder die gemütliche Backsteinhalle mit 35 Grad Innentemperatur noch ein mit 14 Spielern angetretener und hochmotivierter Gegner konnten am WE verhindern, dass der TKN mit einer großartigen Leistung einen Punkt gegen Polizei II erkämpfen konnte. Dabei hatte es nach knapp zwölf Minuten beim Stande von 10:2 für den Gegner noch nach einem Debakel ausgesehen, und auch den von der gegnerischen Bank mitgehörten Satz (sinngemäß): „Ich geh dann schon mal nach Hause!“ hätte man zu diesem Zeitpunkt bedingungslos unterschreiben können.
Doch Hochmut kommt ja bekanntlich vor dem Fall, und im Gegensatz zur ersten Saisonhälfte, in der man so ein Spiel sicherlich noch deutlich verloren hätte, kämpften sich die Nippeser Tor um Tor heran. Es wurde deutlich engagierter dagegengehalten (was die in dieser Hinsicht gewiss nicht zimperlichen Polizeiler alsbald mit übertriebenem Wehgeschrei und allerlei den Tatbestand der Beamtenbeleidigung erfüllender Umschreibungen in Richtung Nippeser Spieler quittierten) – und obwohl beide Teams weder mit dem Auf- noch dem Abstieg noch etwas zu tun haben, entspann sich ein äußerst hart geführtes Match mit hohem Unterhaltungswert auf beiden Seiten.
Nippes konnte nach der Pause teilweise sogar mit drei Toren davonziehen, musste aber zwanzig Minuten vor Schluss noch den Ausfall von Torsten Klinkenberg verkraften (3×2 Minuten, wovon allerdings maximal 3 ½ Minuten berechtigt waren). Die verbliebenen sieben Feldspieler kämpften allerdings bis zum Umfallen und brachten vollkommen verdient einen Punkt mit nach Hause – mit ein bisschen Glück und einigen Pfostenwürfen weniger wäre durchaus auch mehr drin gewesen.
Neben der allgemeinen Moral und der Einstellung ist besonders die im Vergleich zum Refrath-Spiel verbesserte Chancenauswertung und wesentlich bessere Übersicht bei TG’s und beim normalen Passspiel zu vermerken. Aus einer geschlossenen Mannschaft ragten insbesondere die beiden „Jungspunde“ Daniel und Philipp heraus, die sich auch vom hohen Rückstand in Hälfte eins nicht unterkriegen ließen und lauf- und wurftechnisch gesehen einen absoluten Sahnetag erwischt hatten.
Für den TKN waren die moralischen Sieger:
Eckstein – Bramsiepe, Savran, Hettinger, Heck, Ludwig, Schumacher, Lauer, Klinkenberg