TKN III – Cologne Cangaroos III 32:29 (11:15)

Eine vollständige Berichterstattung über dieses Spiel kann diesmal leider nicht erfolgen, da der Chronist die letzte Viertelstunde nur noch durch einen blutroten Adrenalinnebel wahrgenommen hat und demzufolge als zeitweise unzurechnungsfähig eingestuft werden muss. Das, woran ich mich erinnere, versuche ich im Folgenden relativ neutral wiederzugeben.

Die erste Halbzeit ist schnell erzählt – der TKN hatte zwar ordentlich Appetit auf Kängurufleisch mitgebracht, Messer und Gabel aber offenbar in der Kabine gelassen. So präsentierte sich die Abwehr bissschwach und ließ insbesondere über den Halbrechten der Cangaroos viele leicht Gegentreffer zu. Auch Hüppi schaffte es leider nicht, die immer wieder recht phantasielos links unten einschlagenden Bälle aufzuhalten. Der Angriff war wieder einmal geprägt durch einige einfach Ballverluste und leichtfertig vergebene 100%ige Chancen – so mussten die Nippeser mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Pause.

In der zweiten Halbzeit zog der Gegner (begünstigt durch einige unglückliche Pfostenwürfe unsererseits) auf 17:11 davon, und noch vor einem Jahr hätte man an dieser Stelle keinen Pfifferling mehr auf den Gastgeber gesetzt. Nun aber griff erneut einer der größten Aktivposten mit ins Spiel ein, nämlich der Mannschaftsgeist: Kein Gemecker nach vergebenen Großchancen o.ä., im Gegenteil nur Aufmunterung und Anfeuern unter den Spielern auf der Platte wie auch von der Bank. Als Riesen-Unterstützung erwies sich auch der trotz der späten Stunde gut gefüllte und besten aufgelegte Fanblock, dem wir an dieser Stelle einen herzlichen Dank aussprechen! Die Zuschauer sollten dann auch eine Schlussphase geboten bekommen, die in punkto Spannung und Dramatik nichts zu wünschen übrig lassen sollte.

Zunächst aber entschied sich der Schiedsrichter nach gefühlten zehn gelben Karten in Halbzeit eins nun endlich, auch einmal den ein oder anderen Spieler von Feld zu schicken – was zunächst auf Seiten der Cangaroos öfters lichtere Reihen bedeutete. Der TKN spielte trotz kleinerer Schwächen in dieser Phase schnell und druckvoll durch und kam zwölf Minuten vor Schluss bis auf zwei, drei Tore heran.

Es folgte die unschönste Szene in einer Partie: Tempogegenstoß Kjell, der Torwart hebt ca. vier Meter vor seinem Kasten das Bein und holt den völlig schutzlosen Spieler aus der Luft – was in einer blutigen Nase und heftigem Kopfschmerz resultierte. Anstatt den völlig berechtigten Feldverweis zu akzeptieren, diskutierten die Cangaroos noch und brachten somit den Gegner und die Zuschauer nur noch weiter gegen sich auf. Resultat: In einer zunehmend härter geführten Partie gingen der Reihe nach Frank (3×2 Minuten), Daniel (Rot wegen Revanchefoul) und Coach Heckers (Tätlichkeit) auf die Tribüne. Auch auf der Gegenseite erwischte es zwei weitere Spieler – dem Schiri wurde sein Job wahrhaftig nicht leicht gemacht.

Die verbliebenen TKNler ließen sich hiervon aber nicht unterkriegen, überstanden auch tw. doppelte Unterzahlsituationen ohne größere Schäden und setzten den erlahmenden Gegner schließlich unter orkanartigem Beifall 60 Sekunden vor Spielende schachmatt. Bleibt auf diesem Wege nur noch, Kjell gute Besserung zu wünschen (falls er das hier schon wieder lesen kann!

Für den TKN jubelten:
Hirsch – Bramsiepe, Klinkenberg, Kollath, Hettinger, Peters, Ludwig, Lauer, Wohlmuther, Schumacher, Schäfer, Bohlen, Zerbe, Alex