Manch einer der geschätzten Leserschaft kennt das vielleicht, man kommt aus dem Urlaub zurück und hat den Kopf noch voller Sonne, Strand und Palmen, und Montags morgens hat einen der graue Alltag wieder, mit vergilbten Bürotapeten, schalem Kaffee und tonnenweise Papier auf dem Tisch.
Dafür, dass der graue Alltag für den Chronisten diesmal schon 24 Stunden früher anfing als gewöhnlich (nämlich Sonntags morgens), sorgte die zweite Herrenmannschaft bei Ihrem 27:24 Sieg gegen die Königsdorfer. Was sich zwischendurch abspielte (Fehlpässe, Hadern mit dem Schiri und eine Abwehr, die besser bei einer Begleitagentur aufgehoben wäre…) erinnerte an die schlimmsten Zeiten und weckte den Wunsch, alsbald wieder den nächstmöglichen Flieger ins erstbeste Erholungsgebiet zu steigen, egal wohin, meinetwegen auch Bagdad oder Burundi, Hauptsache kein Handball mehr. Das einzigst Positive an der ersten Halbzeit war der Zwischenstand von 13:13, der immerhin noch einen Neustart in Hälfte zwei ermöglichte.
Die Königsdorfer, die in einer absoluten Notbesetzung angetreten waren, kämpften beherzt und hatten sicherlich auch das Glück, auf einen gerade wieder genesenen Spieler der ersten Mannschaft zurückgreifen zu können, der die Nippeser quasi im Alleingang abschoss und zu keiner Zeit in den Griff zu bekommen war. Statt dessen sammelten die TKNler bei ihren unzureichenden Abwehrversuchen fleissig Zwei-Minuten-Strafen – wobei hier allerdings erneut die merkwürdige Regelauslegung des unsicheren Schiris beitrug, der jede noch so kleine Aktion „von hinten“ sofort bestrafte, wohingegen man ansonsten nach Herzenslust falsche Sperren, Würgrgriffe oder ähnliches ansetzen konnte. Da dies aber auf beiden Seiten geschah, kann man sich hier auch höchsten selbst fehlnerde Cleverness vorwerfen.
Auf der Habenseite verbleiben letztlich zwei Punkte sowie die Tatsache, dass die der TKN auch durch einen zwischenzeitlichen Rückstand und ein Unentschieden bis zehn Minuten vor Schluss nicht aus der Ruhe bringen ließ und das Spiel gegen Ende hin durch einige beherzte Einzelaktionen für sich entscheiden konnte – so konnte der TKN zumindest erneut mit Kampf, Willen und Geschlossenheit überzeugen, Tugenden, die im Rennen um die Plätze an der Sonne sicherlich auch noch wichtig sein werden. Den Königsdorfern bleibt indes zu wünschen, dass ihnen die Rückraumgranate noch einige Zeit erhalten bleibt (vorzugsweise in den Spielen gegen unsere Rivalen) – zum Rückspiel ist der Kerl dann aber bitte schön wieder in der Landesliga! 😉
P.S. Der Urlaub war übrigens trotzdem schön!