Beim Auswärtsspiel in Wesseling fehlten uns mit Deli und Yvi gleich zwei wichtige Spielerinnen, gerade im Angriff. Das kann aber keine Entschuldigung dafür sein, dass wir schon beim Aufwärmen unkonzentriert und elendig lahm waren. Entsprechend starteten wir auch schlecht in die erste Hälfte. In der Abwehr nicht aufmerksam genug, zu langsam, zu zögerlich und auch etwas dumm. Denn die Damen aus Wesseling spielten eigentlich immer nur das Gleiche. Halb zieht zur Mitte, wirft drauf oder spielt den Kreis an. Bis wir das halbwegs gemerkt hatten, stand es schon 6:3 für Wesseling. Denn auch im Angriff waren wir müde, schlossen zu früh ab und leisteten uns leichte Fehlpässe.
Günter hatte dementsprechend die Schnauze voll und nahm erst einmal eine Auszeit. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was er gesagt hat, aber es funktionierte. Aus einer aggressiven Abwehr heraus spielten wir fünf Minuten unser eigentlich angedachtes Spiel. Nämlich zügig nach vorne, mit sicheren Pässen und einfachen Wechseln im Rückraum. Dann schön abgelegt und Tor! Ganz schnell stand es wieder 6:6. Doch wiederum schafften wir es aus unerfindlichen Gründen nicht, dieses Spiel durchzuziehen. Die Mädels aus Wesseling lullten uns mit ihrem eintönigen Spiel ein. So ging es 8:8 Unentschieden in die Pause.
In der zweiten Hälfte kein besseres Bild. Nachdem die Wesselinger uns mit gefühlten minutenlangen Angriffen müde gespielt hatten, vernaschte uns ihre Halbrechte immer wieder mit ihren Rückraumwürfen. Wir selber stiegen leider viel zu selten mal aus dem Rückraum hoch. Einzig Jenny konnte sich mit tollen Treffern vom Neunmeter in die Torschützenliste eintragen. Den Rest besorgten wir wieder über ein paar erfolgreiche Tempogegenstöße nacheinander und die obligatorischen Kullertore. Kurz vor Schluss hatten wir uns so doch einen Vorsprung von drei Toren erarbeitet. Den gaben wir dann auch bis zum Ende nicht wieder ab. Ein Arbeitssieg, mehr leider nicht.
Zwei Zwischensprints in beiden Halbzeiten haben also dieses Mal gereicht, um einen Gegner wie Wesseling zu besiegen. Bei unserem nächsten Spiel gegen die Mädels aus Pulheim wird das nicht reichen. Der ungeschlagene Tabellenführer ist genau wie wir mit vier Siegen in die Saison gestartet, hat aber eine beeindruckende Tordifferenz von +48 Toren. Beim Heimspiel am 12.11. werden wir also trotz Sessionsbeginn eine volle (bitte nicht im übertragenen Sinn) Tribüne brauchen.
Es spielten: Itze (Tor), Kerstin (Tor), Sabrina, Birte, Moni, Maike, Pe, Jenny, Wiebke, Anne, Jule
Günters Weisheit des Tages: Heute eher ein Motivationsspruch… „Letztes Jahr haben wir gegen die Vögel verloren; jetzt sind sie frei zum Abschuss“.