Es ist Samstag, der 27. Oktober 2012. Topspiel in der Nippesarena. MTVD gegen die Frauen vom TKN. Erster gegen Zweiter. Das Ziel: Diese Reihenfolge ändern. Und schon bei der Begrüßung wird die Temperatur dieses Spiels klar. Die MTVD-Mädels haben neuerdings den gleichen Begrüßungsspruch wie wir (übrigens schon seit Jahren): Et hätt noch immer jot jejange. Tja, fragt sich nur für wen.
Denn schon nach sieben Minuten musste das Spiel unterbrochen werden. Eine MTVD-Spielerin schlug nach einer Abwehraktion von Moni unglücklich mit dem Kopf auf den Boden auf und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Das Spiel wurde unterbrochen, dann zeigte der Schiri Moni Rot. Nach dem Schock mussten beide Mannschaften wieder ins Spiel finden, was schnell gelang. Im Gleichschritt erzielten beide Seiten ihre Tore. Mit viel Zug zum Tor trafen bei uns Doro und Sabrina sicher. Bei MTVD setzte sich die starke Rechtsaußen immer wieder durch. Keine der beiden Mannschaften konnte sich aber richtig absetzen. Was sicherlich auch an der Abwehrarbeit lag. MTVD brachte uns mit der offensiven Fünf-Eins teilweise aus dem Konzept. Und wir standen aggressiv hinten drin. Zudem hatten wir mit Julia einen sehr starken Rückhalt im Tor. Sie entschärfte allein fünf oder sechs Siebenmeter. Kurz vor der Pause legten wir nochmal einen Zwischenspurt ein und erarbeiteten und einen Zwei-Tore-Vorsprung. Das fand die gegnerische Torfrau wohl nicht ganz so gut. Für eine versuchte Tätlichkeit bekam sie die rote Karte. Eine verrückte erste Hälfte endete 14:12 für uns.
Dann kam die zweite Hälfte und alles wurde noch verrückter. Zunächst konnten wir unseren Vorsprung halten, aber auch nicht ausbauen. Dann kam das Hektik-Monster, die Angst vor dem Sieg. In der Rückschau ist das alles nicht mehr so einfach zu erklären. Jedenfalls funktionierte im Angriff gar nichts mehr, wir waren andauernd in Unterzahl und MTVD machte einfache Tore. Zwei Minuten vor Schluss stand es 20:20. MTVD im Ballbesitz. Ein schier endloser Angriff. Wie in Trance schafften wir es irgendwie, kein Tor zu bekommen. Wir hatten den Ball und noch 15 Sekunden, um einen Angriff aufzubauen. Aber keiner traute sich zu werfen, die Uhr zählte runter, Sekunden wie eine Ewigkeit, dann ein Foul, der Abpfiff. DER finale Freiwurf. Jenny schnappte sich das Ding, der Schiri pfeift, sie hämmert den Ball über die Mauer – UND DRIN IST DAS DING!!! Danach pure Eskalation. 21:20!
Unglaublich ist wohl das richtige Wort für dieses Spiel, das wir unnötig spannend gemacht haben. Danke an die vielen Zuschauer, die uns bis zum Schluss gepusht haben! Danke an Jenny für das Bäääms-Tor und das traumhafte Gefühl, vorerst auf Platz eins stehen zu dürfen…
Es spielten: Julia, Itze (beide Tor), Yvi, Antje, Deli, Jenny, Pia, Moni, Doro, Julia, Sabrina, Anne, Jule.