Spontan durch diverse Ausfälle stark dezimiert mit nur zwei Auswechselspielerinnen angereist, wurden wir von den jungen Damen aus dem Bergischen mit einer offensiven 4:2-Abwehr überfallen.
Wehrend wir noch darüber nachdachten, wie man eigentlich so frech sein kann, hatten wir schon vier Treffer kassiert, aber selbst noch nichts Nennenswertes zum Spiel beigetragen.
Nach der Umstellung unserer Abwehr von 6:0 auf 5:1 lief es dann besser, wir konnten einige Bälle aus der Defensivarbeit erobern und im gegnerischen Tor unterbringen. Langsam bekamen wir das Spiel in den Griff und gingen in Führung. Doch der erfahrene Handballer weiß: Tempogegenstoß kommt von Tempo – und dafür braucht man Kraft und Luft, und die eine oder andere (die Autorin weiß, wovon sie spricht) stellte fest, dass da durchaus noch Ausbaupotenzial vorhanden ist – insbesondere, da ja der Schlüssel zum Erfolg auch im normalen Angriff in der Bewegung ohne Ball liegt. Schnauf!
Mit vier Toren Vorsprung retteten wir uns in die Pause, in der uns Tanja versprach, sie würde uns beim Übergeben einen Eimer anreichen und uns die Haare halten, wenn wir nur laufen würden, so weit und so schnell uns die Beine tragen. Diese Ansage sorgte wieder einmal für eine derartige Tiefenentspannung, dass wir den Start der zweiten Hälfte erneut verschliefen und die vier Tore auf einmal auf ein lächerliches zusammengeschrumpft waren. Im Ernst: Wir überlegen wirklich, ob wir in der Halbzeit nicht einfach ein bisschen in der Halle rumdaddeln sollten – das Hinsetzen scheint uns überhaupt nicht zu bekommen!
Dann ging aber erfreulicherweise wieder ein Ruck durch die Mannschaft, und wir mit munter wechselnden Schützen wieder eine Fünf-Tore-Führung zum 27:22 heraus. Das war zehn Minuten vor Schluss – und eigentlich müsste das im Frauenhandball ja reichen. Jedenfalls, wenn man nicht Nippes heißt. Wir ließen die Gegnerinnen wieder auf zwei Tore herankommen, und nahmen uns auch noch die Freiheit, gleich drei Bälle hintereinander zu verdaddeln. Ne, ist klar, wir sind halt nervenstark (schwitz!!!).
Positive Erkenntnisse: Ein saugutes Spiel vor allem von Chicky und Yvi, ein gelungener Einstand von Ines, die in der Abwehr alles von sich fern hielt, eine bunt gemixte Torschützenliste – und das Sonntagsfrühstück behielten auch alle bei sich.
Negative Erkenntnisse: Unsere Antizipation bei gegnerischen Spielzügen ist deutlich ausbaufähig. Bei einer offensiven Gegner-Abwehr übrigens auch (Stichwort: Bewegung ohne Ball). Und dass wir wieder 26 Gegentreffer kassiert haben, spricht jetzt auch nicht so ganz für ein Bollwerk.
Es spielten: Isabelle, Anne S., Fanny, Susa, Wiebke, Antje, Chicky, Ines, Yvi